Diplom Studium

Das Diplom ist, mit dem Wortschatz der Wirtschaft gesagt, ein auslaufendes Geschäftsmodell. Genau genommen sollte das zweigliedrige System aus Bachelor und Master bis 2010 das Diplom ablösen. Dabei galt das Diplom seit seinem Bestand als Erfolgsmodell. Einige Unis bieten aber auch nach 2010 noch Diplom-Studiengänge an, also so ganz abgeschafft ist der Abschluss dann in den Hochschulgesetzen der Länder dann bisher doch nicht.

Regelstudienzeit, Aufbau, Abschluss

Die Studenten durchliefen im Normalfall eine Regelstudienzeit von acht bis zehn Semestern. Die in der Regel ersten vier Semester waren das Grundstudium und schlossen mit dem Vordiplom ab, auf das dann das Hauptstudium mit weiteren vier bis sechs Semestern folgte. Zu Ende des Studiums galt es für die Studenten, eine Diplomarbeit anzufertigen und eine Abschlussprüfung in schriftlicher und/oder mündlicher Form zu bestehen.

Nach § 18 des Hochschulrahmengesetzes, kurz HRG, darf oder durften nur Hochschulen das Diplom vergeben. Absolventen einer Fachhochschule mussten neben dem Abschluss den Zusatz (FH) führen. Die Unterscheidung fällt nun im Zuge des Bologna-Prozesses mit den neuen Bezeichnungen Master und Bachelor weg. Da Absolventen einer Berufsakademie in akkreditierten Bachelor-Studiengängen jedoch keinen akademischen Grad, sondern eine staatliche Abschlussbezeichnung erhalten, müssen diese weiterhin den Zusatz BA führen (Bachelor (BA)).

Diplom Studiengänge & Promotion

Bei seiner Einführung war das Diplom ursprünglich nur für technische (Ingenieurs-)Studiengänge gedacht, doch weitete sich der Abschluss auf viele andere Bereiche, insbesondere die Naturwissenschaften, aus. So ist zu erklären, dass Geisteswissenschaften oder musische Studiengänge mit einem Magister abschließen.

Beide, Diplom wie Magister, waren oder sind Zugangsvorraussetzung für eine Promotion, um sich auf eine Doktorandenstelle zu bewerben. Das FH Diplom berechtigte allerdings nicht grundsätzlich zu einer Promotion. Voraussetzung für den Doktor oder PHD ist nun der Master. Vereinzelt gibt es Programme, die auch den Doktorgrad mit Bachelor ermöglichen.

Bachelor, Master und Anerkennung

Was vielen Studierenden wichtiger ist, ist die neue Zugangsbeschränkung schon für den Master und dass dieser nun nicht mehr von allen Studenten angestrebt werden kann. Zugangsvorraussetzung für das im Vergleich zum Bachelor deutlich geringere Angebot an Studienplätzen ist hier aktuell vor allem der Notendurchschnitt. Dazu kommt die Problematik, dass sich zunehmend mehr Bachelor-Absolventen der Fachhochschulen auf die knappen Master-Plätze an Universitäten bewerben.

Das Diplom hat bis heute eine große Anerkennung in der Arbeitswelt. Dieses Vertrauen muss sich bei den neuen Abschlüssen Bachelor und Master erst noch einstellen. Allgemein wird der Master als gleichwertig zum Diplom gesehen, so liegt der Bachelor stärker als der Master im Vertrauensbeweis. Einige Arbeitgeber suchen noch gezielt nach Absolventen von Diplom-Studiengängen, eine Praxis die zwangsläufig auslaufen wird.

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