Bachelor Studium

Im April 1997 einigte sich die UNESCO mit dem Europarat im Lissabon-Vertrag auf eine gegenseitige Anerkennung der Hochschulabschlüsse der beteiligten Staaten. 1998 unterzeichneten Deutschland, Italien, Frankreich und England die Sorbonne-Erklärung, in der die „Architektur der Hochschulbildung harmonisiert“ festgelegt ist. Im Jahr 1999 kam es dann in Bologna zur Unterzeichnung der Bologna-Erklärung.

Mittlerweile haben sich insgesamt 47 Nationen darauf geeinigt, ihre Hochschulen aufeinander abzustimmen. Im Jahre 2010 sollte der sogenannte Bologna-Prozess abgeschlossen sein, in dessen Rahmen die deutschen Diplom und Magister-Studiengänge auf gestufte Studiengänge mit „internationalen Studienabschlüssen“, den Bachelor und den Master, umgestellt werden.

Für die Angleichung der Leistungen dient das das European Credit Transfer and Accumulation System, kurz ECTS. Das Bachelorstudium ist in Module eingeteilt, die mit verschiedenen Punktzahlen belegt sind. Für den Bachelor ist eine bestimmte Punktzahl zu erreichen.

Das Hochschulrahmengesetz legt in seinen Gesetzestexten folgendes fest:

§19 (1) „Die Hochschulen können Studiengänge einrichten, die zu einem Bachelor- oder Bakkalaureusgrad und zu einem Master- oder Magistergrad führen.“.
§19 (2) „Auf Grund von Prüfungen, mit denen ein erster berufsqualifizierender Abschluß erworben wird, kann die Hochschule einen Bachelor- oder Bakkalaureusgrad verleihen. Die Regelstudienzeit beträgt mindestens drei und höchstens vier Jahre.“.

Somit ist der Bachelor der erste berufsqualifizierende Studienabschluss. Der Master baut auf dem Bachelor auf oder schließt sich an. Die Studienabschlüsse für den Bachelor gliedern sich in mehreren Bezeichnungen auf, je nach Studienrichtung.

• Bachelor of Laws (LL.B.)
• Bachelor of Arts (B.A.)
• Bachelor of Science (B.Sc.)
• • Bachelor of Science in Information Technology (B.Sc.IT)
• Bachelor of Education (B.Ed.)
• Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Gesonderte Bezeichnungen haben künstlerische und musische Studiengänge:

• Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)
• Bachelor of Music (B.Mus.)
• Bachelor of Musical Arts (B.M.A.) (Operngesang)

Die Umstellung in Deutschland lief nicht optimal. Gerade in Verbindung mit den neu eingeführten Studiengebühren verschafften sich die Studenten auf der Straße Luft. Die Abbrecherquote beim Bachelor liegt Stand Mitte 2010 zwischen 25 und 39 Prozent!

Interessant bei der Neuregelung ist, dass es bei der Abschlussbezeichnung des Bachelor keine Unterscheidung zwischen den einzelnen Hochschularten gibt. Vorher mussten bspw. Absolventen der Fachhochschule das Kürzel (FH) am Ende des Abschlusses angeben (bspw. Diplom (FH)).

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